Wendy
und Esrah
Wendy
kam nach einer langen Reise in unsere Obhut, sie kam von Malaga in Südspanien.
Eines Tages kam der Anruf: Heidi, ich habe eine Colliehündin für Dich, ich könnte
sie nach Deutschland schicken mit Flugpaten?
Sie wird hier schon eine Weile hin
und her geschoben, ein richtiges Zuhause ist nicht mehr da.
Also liefen die
Telefondrähte wieder heiß, Pflegestelle suchen für Wendy und wieder möglichst
schnell.
Ein Flugpate stand schon bereit.
So rief ich Frauke an und bat sie um Mithilfe : Fraukes Antwort: hab doch schon
drei Hunde, 4 alte Pferde, 2 Zwergesel, 1 altes Lama, na gut, da kommt es auch
nicht mehr drauf an, nehmen wir noch einen Hund dazu....................und so
stand Frauke eine Woche später nachts um 24.00 am Flughafen,
um Wendy in
Empfang zu nehmen.
Wendy kam also in eine Pflegestelle mir 3 Tervueren
und einem Kleinzoo.
Für Frauke, auch Collieliebhaberin, war es ein Erlebnis, mitzubekommen, wie
Wendy sich ganz schnell den Begebenheiten anpasste,
obwohl sie die Sprache nicht
verstand und sie alles mit zusätzlichen Handzeichen erklärt bekam.
Sie lernte ganz schnell die deutsche Sprache....... und wusste sich ihre
Vorteile bei Frauke zu verschaffen, besonders wenn es um Streicheleinheiten
ging.
Es mussten ja immerhin erst 3 Große Hunde zur Seite gedrängt werden, die
Rüden waren Kavalier und ließen Wendy den Vortritt, wer kann bei so
einem charmanten Colliemädchen schon widerstehen. Auch mit der hauseigenen Hündin
freundete sich Wendy schnell an und so fand sie in Geno, Brian und Finja 3
Hundekumpels zum Spielen und Toben. Da sie aber einiges an Übergewicht
mitbrachte mangels Bewegung, konnte sie nicht mithalten in der Schnelligkeit der
3 , aber sie gab sich viel Mühe und immer wurde ein neuer Ansatz gemacht.
Mit den Katzen hatte Wendy sich auch nach einiger Zeit arrangiert und das
Kampfschmusen der einen Katze ließ sie sich nach 2 Wochen auch gefallen, was da
hieß: von der Katze heftig umarmt zu
werden, dabei still verhalten und dann... schmuuuuusen. Wendy konnte sich das zu
genüge beim Lama abschauen, wenn die Katze auf den Zaun sprang und das Lama auf
diese Art beschmuste.
Fraukes Herz hatte Wendy schnell erobert und Wendys Art, nach Colliesprache
immer mitreden zu wollen, war dann auch schon eine Selbstverständlichkeit für
alle.
Als nach 5 Wochen genau die richtige Familie kam, war der Abschied sehr schwer.
Aber Frauke hatte die Gewissheit, das es genau die Familie war, die wir uns gewünscht
hatten.
Jetzt
lesen sie die Geschichte, die Wendys neues Familie geschrieben hat.
Angefangen hat alles mit dem Tod von unserer
knapp 18.jährigen Mischlingshündin Senta
Nach ihrem Tod brach für mich eine Welt zusammen.
Eines Tages stieß ich im Internet auf die Homepage von einer Sheltiezüchterin.
Ich war sofort begeistert von diesen kleinen, süßen Hunden.
Mein Mann spornte
mich kräftig an, mich um einen Sheltie zu bewerben.
Gesagt,
getan, ich setzte mich mit der Züchterin in Verbindung. Es war im Juli 2003,
als wir zu einem Sheltietreffen eingeladen wurden.
Mit großer Freude und
Aufregung sind wir dorthin gefahren.
So viele niedliche, kleine Hunde auf
einmal! Ich wusste nicht, wohin ich zuerst schauen sollte.
Bei dem
Abends trennte man sich dann mit dem Wunsch, aus dem nächsten Wurf einen Welpen
zu bekommen.
Aber...die
Natur spielte nicht mit und die Hündin wurde leider nicht tragend.
Nun war ich am Boden zerstört.
Ende August landete ich wieder auf
eine Collieseite. Dort sah ich Esrah. Es war Liebe auf den ersten Blick.
Als wir Esrah dann am 3.10.2003 aus Berlin abholten, begann für uns wieder
Und dann auch noch meinen
Traumhund, einen Collie. Super!!! Sie war von Anfang an unser Mittelpunkt.
Ich
glaube, dass hat sie gespürt. Sie ist so was von lieb und gehorcht super.
Esrah
ist immer bemüht, es uns recht zu machen. Im Februar 2004 sind wir dann mit
Esrah in den Winterurlaub gefahren.
Es
war super. Der viele Schnee und mitten drin unsere Esrah. Sie blühte richtig
auf. Beim Abschied meldete ich uns gleich für 2005 an.
Allerdings
würde ich dann mit 2 Collies kommen. Kein Problem sagte man mir.
Zuhause
angekommen ging ich wieder auf Colliesuche im Internet.
Ein zweiter Hund musste
her!!! Meine Familie fand die Idee toll. Im März fand ich dann Wendy im
Internet.
Die wollte ich haben.
Es standen 2 Telefonnummern unter Wendy und bei einer Nummer hatte ich sofort Glück,
es war Frauke Landgraf, die Wendy in Pflege hatte.
Das
war ein Samstag. Am Sonntag sind wir dann mit unserem Mäuschen, der
Kosename von Esrah, losgefahren.
Das erste Treffen mit Wendy. Es war so schön.
Und wir waren total erstaunt. Wendy sah Esrah zum Verwechseln ähnlich. Wir
dachten, Esrah wäre schon aus dem Auto herausgesprungen, aber..Esrah saß noch
im Auto. Es war Wendy, die vor uns stand. Der Spaziergang war richtig lustig,
weil wir Esrah und Wendy immer verwechselt haben. Die Beiden haben sich auch
gleich super verstanden, was bis heute noch so ist. Abends sind wir dann mit
einem meinerseits tränenreichen Abschied um 19.30 Uhr nach Hause gefahren. Mein
Mann musste um 21.15 Uhr los zur Nachtschicht. Das hieß, von der Lüneburger
Heide bis nach Bremen in einem rasanten Fahrstil nach Hause. Ich war mit meinen
Gedanken nur bei Wendy. Hoffentlich bekommen wir sie, damit Esrah nicht als
"Einzelhund" bei uns alt wird.
Mittwoch
ging das Telefon. Heidi Jostschulte rief an und sagte mir, wir bekommen Wendy.
Ich war so was von nervös. Auf Esrah übertrug sich die Nervosität zum Glück
nicht. Sie war in dieser für mich harten Wartezeit mein Ruhepol.
Also,
wir bekommen Wendy. Ich war nur noch am Weinen vor Freude. Am Samstag war der 3.
April. Wieder ein dritter im Monat. Hoffentlich ein gutes Ohmen! Mittags sind
wir dann zum Treffpunkt gefahren.
Frau
Landgraf weinte, weil der Abschied von Wendy kam, ich vor übergroßer Freude.
Wie damals bei Esrah.
So,
nun haben wir zwei wunderschöne Colliemädchen. Wie wird die Zukunft mit
den Beiden werden??
Mittagspause
Als
erstes wurde Wendy gewogen. Stolze 35 kg zeigte die Waage.
Und Wendy schaute
dabei nicht glücklich aus. Warte ab, mein Mädchen, dachte ich mir. Das kriegen
wir auch noch in den Griff.
Wendy
ließ alles mit sich machen. Sie schaute einen nur mit ihren Teddyaugen an.
Teddy, der passende Kosename für Wendy.
Die
erste Nacht folgte. Wie wird Wendy reagieren? Esrah zeigte ihr, wie man das
macht.
Also, Treppe rauf, ab ins Schlafzimmer und mit einem Satz ins Bett und
sich ganz groß und breit machen.
Treppesteigen
ging zwar nicht besonders, aber mit gutem Zureden und Esrah als Vorbild klappte
das auch ganz schnell.
Dann kam die Sache mit dem neben Esrah herlaufen.
Esrah
war ja nun schneller. Also was machen? Soweit mitrasen wie es ging, dann stehen
bleiben und laut hinterher bellen.
Herrchen hat 2 Hände!
Schmusen mit Frauchen!
Mit
Diätfutter und viel Spazierengehen haben wir bis jetzt 5 kg abgenommen.
Die
Sache mit dem Laufen klappt immer besser. Wenn zwei Collies durch die Wiesen
laufen. Es ist wunderschön anzusehen.
Oft
bekommen wir zu hören, oh, sind das zwei schöne Collies. Sind das Geschwister?
Die sind aber noch sehr jung!
Natürlich
gehen wir dann stolz wie die Pfauen mit unseren Mädels spazieren. Es gibt
nichts schöneres.
Am
Anfang hat Wendyteddy nicht mal mit dem Schwanz gewedelt, und wenn es an der
Haustür klingelte, hat sie sich nicht mal gemeldet.
Das hat sich mittlerweile
alles geändert.
Die
Beiden sind bellenderweise als erstes an der Haustür ( ein Dieb würde sich
hier nicht mehr rein trauen ),
und mit ihrem Schwanz fegt Wendy vor lauter
Wedeln immer ein kleines Beistelltischen leer.
Wie schön!
Freundinnen!
Esrah
und Wendy oder Wendy und Esrah. Egal wie. Diese Zwei gehören zusammen. Und die
Liebe, die sie uns geben, ist unbezahlbar.
Wir
wohnen nicht nur, wir leben! Danke.
Petra Peitsch
mit
Mohrchen
Wendy
ist 2011 verstorben
und Esrah am 9. Juli 2012!
Heidi
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