Irisches Grabgedicht
Das war sein Leben
Black
Amor kam direkt von seiner Züchterin zu uns.
Er war damals ganze 8 Wochen alt,
ein temperamentvolles, lustiges Hundebaby.
Keine Minute hatte er Ruhe in seinem kleinen Hintern.
Sein drei Jahre älterer Halbbruder Jago unterstützte uns
gewissenhaft bei der Erziehung des Kleinen.
Es war schon mal nötig, dem kleinen Ansteller Einhalt zu
gebieten.
Ja, an Jago hatten wir eine große Hilfe.
Nach
Welpentreff, Junghund- und Erziehungskurs fand Black
Amor am Turnierhundesport großen Gefallen. Er schaute
sich vieles bei Jago ab und wurde genauso erfolgreich
wie er. Wir haben viele schöne Pokale, die wir den
beiden lebenslustigen, sportbegeisterten Collies zu
verdanken haben.
Wir erlebten eine wunderschöne Zeit, die wir nie
vergessen werden.
Nach
vielen glücklichen Jahren wurde Jago sehr krank und
starb.
Black Amor war ein erfahrener Sportcollie, aber sein
jetziges Alter und Probleme mit dem Rücken zwangen ihn
dazu, den geliebten Sport aufzugeben. Er wurde immer
stiller.
Der große Bruder und sein geliebter Sport fehlten ihm
sehr. Er fühlte sich einsam…
Nun
kam Heidi Jostschulte ins Spiel.
Sie erzählte uns von einer 7-jährigen Colliehündin
Cher, die dringend ein neues
Zuhause suchte.
Eilig wurden Kontakte geknüpft...
So
kam es, dass wir Cher in ihrem Zuhause besuchten.
Black Amor mochte die sensible, freundliche Hündin auf
Anhieb und der neuen Freundschaft stand nichts mehr im
Wege. Wir nahmen Cher mit nach Hause. Die hübsche Hündin
gehörte von nun an zu uns. Black Amor und Cher lebten
fünf glückliche Jahre zusammen. Sie tobten zusammen im
Garten umher und genossen die täglichen, weiten
Spaziergänge. Dann musste sich Black Amor auch von
seiner Cher trennen. Sie war an Magenkrebs erkrankt und
wir mussten unseren Sonnenschein schweren Herzens gehen
lassen. Jetzt war Black Amor wieder Einzelhund.
Kurz
vor seinem 13 . Geburtstag hörten wir von
Kara.
Ihr grausames Schicksal erschütterte unsere ganze
Familie. Wieder beriet uns Heidi.
Black Amor sollte sich mit uns zusammen die verlassene,
behinderte Hündin mal anschauen.
Ihr Alter kannte niemand, sie lag in einem Tierheim,
konnte kaum mehr alleine aufstehen,
geschweige denn – laufen!
Black
Amor nahm sofort Kontakt zu Kara auf.
Sein Näschen berührte sie ganz sacht.
Uns kamen die Tränen als wir sahen, wie sich die beiden
alten Hunde begrüßten.
Kara war krank und verzweifelt.
Black Amor spürte sofort, dass es dieser Hündin sehr
schlecht ging.
Mein
Mann nahm Kara kurz entschlossen auf den Arm und legte
sie zu Black Amor ins Auto.
Nun hatte unser betagter Rüde wieder eine Aufgabe.
Er half, Kara aufzupäppeln. Er machte ihr Mut, tröstete
sie und gab ihr unendlich viel Wärme und Geborgenheit.
Die beiden Alten erlebten noch einmal eine große Liebe.
Ich schäme mich nicht, das so auszudrücken, denn dafür
gibt es keine anderen Worte.
Kara´s Leiden konnten wir lindern.
Wir halfen ihr, mit der Behinderung zu leben und es
folgten noch einmal drei glückliche,
harmonische Jahre für die beiden lieben Collie-
Senioren.
Plötzlich erkrankte Black Amor. In seinem hohen Alter
musste er am Fuß operiert werden.
Ein Zeh wurde amputiert, eine schlimme Infektion zwang
dazu.
Ein
paar Wochen nach dieser OP musste ihm ein vereiterter
Backenzahn gezogen werden.
Keine einfache Sache für einen 15 jährigen Collie. Und
Kara ? Jetzt kümmerte sie sich um ihren Freund so wie er
sich damals um sie gekümmert hatte, als es ihr so
schlecht ging. Sie kuschelte sich zu ihm auf seine
Decke, gab ihm Wärme und Geborgenheit.
Die gute Seele wich keinen Augenblick von der Seite
ihres Freundes.
Am
1. November 2013 mussten wir unseren geliebten Amor
gehen lassen.
Seine Kraft war zu Ende.
Wir waren bei ihm, als er die große Reise über die
Regenbogenbrücke antrat.
Lieber Black Amor, wir danken Dir für die vielen,
schönen Jahre die Du uns geschenkt hast.
Danke, für Deine Liebe und Treue.
Du wirst immer in unseren Herzen wohnen, wirst immer bei
uns sein.
In
Liebe Deine Familie
Für
die unglückliche Kara hatte nun das Leben den Sinn
verloren.
Sie suchte ihren Freund, aber als sie spürte, dass er
für immer gegangen war,
kehrte die Traurigkeit in ihre Augen zurück. Ihre
Krankheit verschlimmerte sich, wir konnten es nicht
verhindern. Sie wollte nichts mehr essen und wurde immer
schwächer. Sie hatte keine Lebensfreude mehr. Kara
sehnte sich nach ihrem Freund, der in dem schönen Land
auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke auf sie
wartete. Unser tapferes Mädelchen folgte ihm am 12.
Januar 2014. Als Kara die letzte, große Reise antrat,
hielten wir sie fest in unseren Armen, sie fühlte
Geborgenheit und unsere Liebe. Dann schloss sie ihre
wunderschönen, braunen Augen für immer.
Weitere Fotos dazu unter ''Schöne
Geschichten'' 4 Colliefreundschaften!